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Vertrieben

Kalt war es an diesem Tag im März 1945. Die Temperatur war so um die -1 Grad oder auch mehr, als sich meine Mutter Lucie Klatte fertig machte. Sie hatte Geburtstag gehabt und ist 13 Jahre alt geworden, aber ihr stand die Schlimmste Zeit bevor. Sie musste sich für die Flucht fertig machen. Ihr gingen sicher viele Dinge durch den Kopf, Gedanken eines 13 Jährigen Mädchen.

Ihr und ihrer Mutter Johanna blieb nicht viel Zeit, Zeit die ihnen die Russen gaben, um ihre Sachen zu packen. Sie mussten mit ansehen, wie der Ehemann und Vater von den Russen in Gefangenschaft genommen wurde und dieser Schmerz hat sie beide ein Leben lang begleitet, da sie den geliebten Menschen, nie wieder sahen.

 

Meiner Mutter gingen viele Dinge durch den Kopf ! Sie dachte zurück an
Weihnachten 1944 wo sie noch alle zusammen waren und hofften, dass sich alles noch ändern würde.

Sie dachte an die Verwandten, die zu Besuch waren. Unter ihnen war auch ihr Cousin Herbert Jahn. Sie mochte ihn, denn immer hin ! War er schon 17 Jahre alt
und das sollte etwas heißen.

 

 Sie dachte auch an ihre Kindheit, die so unbeschwert und Glücklich war,
wie sie mit den Tieren spielte, mit ihrem geliebten Zicklein, oder mit ihren Freunden aus der Nachbarschaft.
Das soll nun alles vorbei sein......

 

 

 

Und Jetzt!
Der Winter 1944/45 zieht früh und mit aller Härte ein.
Zu Hundertausende fliehen Deutsche Zivilisten bei eisiger Kälte aus Ostpreußen, Schlesien und Pommern. Bahnverbindungen sind zerstört. Kraftfahrzeuge hat nur die Wehrmacht. Die Menschen fliehen zu Fuß. mit Handwagen oder Pferdefuhrwerken. Trinkwasser und Lebensmittel gibt es kaum. Sie essen und trinken was sie auf der Flucht finden. Tote Pferde, die schon am verwesen sind und Wasser das kein Wasser mehr ist.

Kleinkinder, Alte und Kranke sind die ersten Opfer des Exodos. Viele flüchten erst im letzten Moment, haben nur das Allernötigste dabei.

Die schnell aufrückende russische Front, treibt die Menschen vor sich her. Trecks werden von Artillerie beschossen, Tiefflieger greifen an.

Männer und Jugendliche, die von der Roten Armee aufgegriffen werden, droht die Verschleppung.

Den Weg, den Mutter und Tochter gewählt haben, sollte sie nach Berlin führen, aber der Weg dort hin, sollte noch lang und schwer werden.

Nach drei Wochen zu Fuß, waren sie in Sicherheit! Bei der Schwester, Tante und Onkel in Berlin-Zehlendorf.

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